Donnerstag, 27. Dezember 2007

der gute Vorsatz

jedes Jahr Sylvester nehme ich mir irgendwas vor. Ca. 10x wollte ich z.B. mit dem Rauchen aufhören. Geklappt hat das nie. Aber auch so ziemlich alle anderen guten Vorsätze, die ich immer hatte - und ich hatte jedes Jahr mehrere - haben nie wirklich lange gehalten. Es gab immer irgendwas, warum der gute Vorastz auch bis nächstes Jahr warten könnte. Also habe ich angefangen, mir nur noch einen Vorastz zu nehmen. Ich kann mich besser darauf konzentrieren und ausserdem gibt es dann nicht soviele Vorsätze, die ich nicht einhalte.

Nun, das Jahr neigt sich wieder dem Ende entgegen. Letzte Woche noch wurde ich gefragt, was ich mir denn für 2008 vornehmen würde, und da hab ich gesagt, das ich dieses Jahr mal keinen guten Vorsatz habe. Tja, ich habe mich geirrt. Und dieses Mal wird es wahrscheinlich der schwerste, aber wohl auch einer der wichtigsten Vorsätze.

Als ich vor gut 2,5 Jahren ausgestiegen bin und mit so ziemlich allem abgeschlossen habe, worum sich mein Leben bis dato gedreht hat, wußte ich nichts mit mir anzufangen. Da mein Leben sich nur noch um den Konsum gedreht hat, und ich eben den Konsum nicht mehr wollte, habe eine Menge aufgegeben. Ich musste mein Leben neu ordnen. Allerdings ist mir dies sehr schwer gefallen und ich hab mich hinter einem Online-Spiel "versteckt". Weil da kannte ich dann schnell ganz viele Leute, konnte mit denen reden und die Zeit verbringen. Nur irgendwie hat sich mein Leben dann auch wieder nur darum gedreht. Aber dann hab ich das Spiel aufgegeben und mich etwas Neuem gewidmet. Wie ich mittlerweile weiß, habe ich mich dann auch in gewisser Weise von meinem neuen Lebensinhalt abhängig gemacht. Ich meine, wirklich was vermisst hab ich nichts. Wie soll ich auch etwas vermissen, was ich gar nicht kenne? Von daher war das letzte Jahr für mich "ganz normal".
Was das Neue Jahr für mich bringen wird, weiß ich nicht. Vieles steht noch in den Sternen und ich bin nichtmal sicher, ob ich das jemals lesen werde was dort steht. Ich weiß auch nicht, ob ich an der jetzigen Situation etwas ändern kann. Ich weiß schonmal gar nicht, ob es so laufen wird, wie ich mir das wünsche.
Eines weiß ich jedoch. Ich muss anfangen, wieder mein Leben zu leben. Es liegt an mir, herauszufinden, was das Leben so alles an Schönen Dingen bereit hält. Den Anfang habe ich sicherlich gemacht. Aber ich kann auch keine Wunder vollbringen und direkt alles um 180° drehen. In den letzten 2,5 Jahren habe ich gelernt, kleine Schritte zu machen. Unbeirrt davon, was andere von mir erwarten. Nur jetzt habe ich das Bedürfnis, alles sofort zu ändern um sagen zu können "schau her - ich kann es".
Aber ich muss mir auch immer sagen, daß ich das im Endeffekt nur für mich tue. Aber auch das fällt mir nicht wirklich leicht. Obwohl ich weiß, daß es mir gut tut.

1 Kommentar:

Maak hat gesagt…

Jaaaa! Lebe! Es ist gut, dass du endlich selbst zu der Einsicht gekommen bist das du letztlich recht wenig "gelebt" hast. Und wenn man's dir mitteilen wollte dann halt nur total subtil durch die Blume - hach durch's ganze Blumenbeet. Bin ja mal gespannt ob das so klappt mit dem "mehr leben" und ob man dich hin und wieder dabei erwischt und ein wenig "mitleben" darf. ;-)